NACHHALTIG BAUEN I RENOVIEREN I SANIEREN

STANDARDS UND LABELS IN DER SCHWEIZ

 

 

Im Hochbau gibt es ein grosses Angebot an Standards und Labels. Sie unterscheiden sich primär in der Breite, in der sie Nachhaltigkeit abdecken. So geht es beispielsweise beim Schweizer Label Minergie vor allem darum, energieeffizient zu bauen. In Zusammenarbeit mit dem Verein eco-bau wurde es später um den Zusatz «Eco» erweitert. Damit deckt es teilweise auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte ab. Bei den Infrastrukturen ist das Angebot derzeit noch übersichtlich. Relevant für die Schweiz sind die Norm SIA 112/2 «Nachhaltiges Bauen - Tiefbau und Infrastrukturen».

 

Standards und Labels sind ein gutes Hilfsmittel beim nachhaltigen Bauen in der Schweiz. Sie helfen, die Aufgabe zu systematisieren und machen Nachhaltigkeit messbar respektive vergleichbar. Bei der Suche nach dem passenden Standard spielt es auch eine Rolle, ob das Gebäude zertifiziert werden soll oder nicht. Dafür spricht die bessere Wahrnehmung als Qualitätsimmobilie und der damit einhergehenden höheren Marktattraktivität, sowie bedeutend geringere Unterhalts- und Betriebskosten.

 


   

 

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Der Begriff Nachhaltigkeit ist heute überall präsent. Da er sehr unterschiedlich ausgelegt wird, führt das aber auch zu einer Verunsicherung. Mit der Agenda 2030 und ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) haben die UNO-Mitgliedstaaten 2016 ein globales, einheitliches Verständnis für Nachhaltigkeit geschaffen. Dieser übergeordnete Kontext macht die Nachhaltigkeitsziele branchenübergreifend anwendbar und verständlich. Gleichzeitig zeigt sich ein deutlicher Trend, die politischen Rahmenbedingungen bezüglich Nachhaltigkeit auf nationaler und europäischer Ebene zunehmend ambitionierter auszulegen. Dies gilt es auch im Bau zu beachten. Nachhaltiges Bauen basiert auf den 3 Säulen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Damit ein Bauwerk nachhaltig ist, muss es die Anforderungen aus allen drei Bereichen erfüllen. Bereits in der Planungsphase müssen die Auswirkungen von Gebäuden auf das Klima verstärkt berücksichtigt und durch geeignete Massnahmen minimiert werden. Für Planende und Bauherrschaften gilt es daher, die gesamtheitliche Betrachtung des Gebäudes im Auge zu behalten. In der Schweiz bildet die Norm SIA 112/1:2017 die Grundlage für Nachhaltigkeit im Hochbau. Auf ihr basieren verschiedene Standards und Labels, die es Bauherrschaften, Investorinnen, Entwicklern und Planerinnen erlauben, die Nachhaltigkeit eines Gebäudes anhand von definierten Kriterienkatalogen zu beurteilen, zu messen und zu vergleichen. Standards und Labels sind aber auch deshalb ein wichtiges Arbeitsmittel beim nachhaltigen Bauen, weil sie helfen, die Aufgaben zu systematisieren. Im Idealfall liefern sie auch die nötigen Arbeitsinstrumente mit. Die heute verfügbaren Standards und Labels tragen wesentlich dazu bei, zukunftsfähige Bauten zu realisieren, die über ihren Lebenszyklus einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Schweiz leisten. Doch wird es nicht reichen, die Gesamteffizienz des Gebäudebereichs zu erhöhen, auch die Sanierungsrate muss mindestens verdoppelt werden. Diese Broschüre versteht sich als unabhängige Auslegeordnung der relevanten Standards und Labels für das nachhaltige Bauen in der Schweiz. Sie dokumentiert die Schwerpunkte der einzelnen Standards und zeigt auf, wie umfangreich sie die Nachhaltigkeit abdecken, auch wenn einzelne Aspekte nicht miteinander vergleichbar sind. Für Bauherrschaften dient die Broschüre zur Beurteilung, welcher Standard respektive welches Label am besten zu den Anforderungen und projektspezifischen Rahmenbedingungen ihres Bauvorhabens passt. 

 

Quelle Text und Grafik: Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz

nnbs.ch   (externer Link)

 

 


 

«Standards und Labels helfen, die Aufgabe zu systematisieren und machen Nachhaltigkeit messbar respektive vergleichbar.»